4 Tage - viele Eindrücke

Letzte Woche habe ich viele neue Eindrücke von Neuseeland bekommen - Maori Kultur, Schokolade, Berge und Tiere :-). So langsam wird auch das Wetter ein bisschen besser und man kann schon ein kleines bisschen Frühlingsluft schnuppern. Bevor das Wochenende beginnen konnte musste ich aber erst einmal noch ein bisschen was für die Uni machen. Bis Freitag musste ein Essay für Maori Society fertig werden und diese Woche steht auch schon wieder das nächste für Managing People an. So langsam fängt nun halt doch der Uni-Endspurt an. Nur noch 3 Wochen Vorlesung und dann fängt auch schon die Prüfungsphase an. Aber nun zum spannenderen Teil - mein Wochenende :-)

Der erste Programmpunkt diese Woche war das Polyfestival am Donnerstag Abend. Dies ist ein Festival bei dem verschiedene Schülergruppen Tänze und Musik aus der Kultur der Maori oder den pazifischen Inseln präsentieren. An diesem Abend waren die Senior-Gruppen der verschiedenen High-Schools an der Reihe. Es war echt beeindruckend was die teilweise noch recht jungen Schüler alles können und es war eine super Gelegenheit, um mal einen besseren Einblick in die verschiedenen Kulturen zu bekommen. Teilweise konnten wir sogar Stücke erkennen, die wir in unserem Fiji-Urlaub schon einmal gesehen hatten :-).

Freitag ging es dann zu einer Schokoladenfabrik-Tour. Die Marke Cadbury hat hier in Dunedin ihre Fabrik und bietet Touren durch die Fabrik an. Leider wurden aber unsere Erwartungen nicht so ganz erfüllt. Das ganze fing mit unserem Tour-Guide an, bei ihr hat man das Gefühl gehabt wieder im Kindergarten gelandet zu sein (und nein wir hatten kein einziges Kind in der Gruppe!!). Danach wurde man dann durch die "Fabrik" geführt, allerdings ging man hierbei nur durch Gänge von denen man keinen Einblick in die Produktion bekommen konnte. Stattdessen wurde man in spezielle "Vorführungsräume" geführt in denen man dann Filme gezeigt bekommen hat oder Bilder an der Wand erklärt bekommen hat. Außer einer kleinen Tüte mit Schokolade haben wir also nicht wirklich was von dieser Tour gehabt.

Samstag ging es dann zu einer Mountainbike-Tour durch die Catlins. Nach einer 1,5 stündigen Fahrt haben wir den Ausgangspunkt für unsere Tour erreicht. Leider hatten wir das Wetter nicht ganz so auf unserer Seite und es hat schon beim Start leicht genieselt und nach den ersten Metern hat es dann richtig angefangen zu regnen und dann den ganzen Vormittag geschüttet wie aus Eimern. Nach den ersten Kilometern waren wir also klatschnass und uns wurde auch klar, dass die Tour nicht ganz so eine Beginner-Tour war wie beschrieben, es ging die meiste Zeit stetig bergauf. Naja da mein Fitness-Level nicht gerade auf seinem Höhepunkt ist, bin ich doch auch an meine Grenzen gekommen. Aber ich war schon ein bisschen Stolz auf mich, dass ich am Vormittag nur ein Mal absteigen uns schieben musste und da war der Berg auch wirklich ziemlich steil und lang. Unsere Mittagspause haben wir dann an einem Strand gemacht und dort ist dann auch endlich die Sonne rausgekommen und wir konnten wieder ein bisschen trocknen. Nach der Mittagspause ging die Tour dann weiter und das erste Teilstück war dann erst einmal ein 3km langer steiler Berg :-( anstatt zu fahren haben wir dann eine kleine Wanderung den Berg hochgemacht da wir alle nach den ersten paar hundert Metern aufgeben mussten, da unsere Beine schon vom Vormittag ziemlich müde waren. Danach wurde es aber dann besser und es ging auch mal ein bisschen Bergab, schließlich muss man ja auch irgendwann das was man hochgefahren ist auch wieder runterkommen :-). Am Ende hatten wir dann 40km geschafft und wir waren dann doch auch ganz Stolz auf uns, dass wir es geschafft haben. Nachdem wir aber dann alle ziemlich geschafft waren, haben die Guides uns dann noch mit dem Van zum letzten Aussichtspunkt - dem Nugget Point - gefahren.

Am Sonntag habe ich mich dann mit Sara auf den Weg zur Otago-Peninsula gemacht (das ist die Halbinsel von Dunedin). Nachdem wir uns allerdings relativ spontan für den Ausflug entschieden hatten, hatten wir keinen Mietwagen reserviert. Wir hatten allerdings auch nicht geahnt, dass es so schwer ist an einem Sonntag einen Mietwagen in Dunedin zu bekommen. Nach einer Stunde Mietwagenanbieter abklappern, hat es dann damit geendet, dass wir mit einem Shuttlebus zum Flughafen fahren mussten und uns dort den Mietwagen abgeholt haben. Naja, die Laune war dann doch schon ein wenig schlechter als wir dann endlich auf dem Weg zur Peninsula waren. Dort angekommen war unser erster Stop an einem Schloss, dies ist das einzige im Raum Neuseeland, Australien und den pazifischen Inseln. Leider war dies dann doch auch eher enttäuschend und in Deutschland würde man es eher als ein großes Haus bezeichnen und nicht als Schloss (jetzt wissen wir auch warum sie nicht mehr Schlösser gebaut haben). Naja wir dachten uns, dann machen wir wenigstens eine kleine Pause im Schloss-Café und essen ein Stück Kuchen. Der Schokoladenkuchen sah einfach zum anbeißen aus. Aber auch leider da hat die Enttäuschung nicht lange auf sich warten lassen, die Konsistenz hat leider eher an einen Radiergummi als an Kuchen erinnert. Danach waren wir dann endgültig auf dem Tiefpunkt angekommen. Positiv war nur es konnte nicht mehr schlimmer werden :-).

Ab dann wurde es aber auch stetig besser. Der nächste Stop war beim Albatros-Center. Dies ist auf einem alten Militärgelände entstanden und dort hat man die Möglichkeit die einzige auf Festland brühende Albatros-Kolonie zu beobachten. Als wir ankamen dachten wir allerdings auch dort, dass wir wieder Pech haben, zum einen ist genau jetzt keine Session und zum anderen war die nächste Tour ausgebucht. Aber Glück im Unglück hatten wir dann den besseren Guide und wir konnten eine halbe Stunde lang ein "Teenager"-Albatros beobachten einer der letzten der noch nicht ausgeflogen ist :-). 

Danach ging es dann weiter zum Pinguin-Place, dort hatten wir dann wieder Glück. Genau 10min bevor die einzige Tour den Tages gestartet ist, sind wir angekommen :-). Hier konnten wir dann 2 Seelöwen sehen, einen Blue-Pinguin und ein paar Gelbaugen-Pinguine. Diese Leben dort alle in dem Reserve und werden dort geschützt aber bleiben in ihrem natürlichen Lebensraum. Es ist wirklich beeindruckend was dort für ein Aufwand betrieben wird, damit wir Menschen die Pinguine nicht stören und diese in Ruhe dort leben können.

Letzte Station war dann ein Strand an dem man Seelöwen beobachten kann. Am Anfang sah es aus als hätten wir kein Glück, doch nach ein paar Metern am Strand entlang laufen haben wir dann doch ein Seelöwen-Weibchen gesehen. Es ist schon beeindruckend diese in freier Wildbahn zu sehen und nicht nur einem Zoo. Wie empfohlen haben wir auch lieber ein bisschen Abstand gehalten und nach ein paar Minuten Fotos machen wussten wir auch warum. Irgendwie hat sich die Seelöwen-Dame dann doch von uns gestört gefühlt und wollte uns angreifen. Da mussten wir dann doch ganz schön sprinten...man glaubt gar nicht wie schnell die seien können. Aber es ist nichts passiert aus einem kleinen Schreck - gut das wir auf die Warnschilder gehört haben :-). Weiter am Strand entlang hatten wir dann noch das Glück ein Seelöwen-Pärchen zu sehen. Da haben wir dann doch auch noch ein bisschen mehr Abstand gehalten - das Männchen ist doch auch nochmal ne ganze Nummer größer als das Weibchen.

Auf unserem Heimweg haben wir dann nochmal einen kurzen Stop gemacht, um die Southern Lights zu sehen (sowas ähnliches wie Polarlichter). Zum Glück hatte es noch aufgeklart und der Himmel war dann sternenklar. Als wir dann einen Punkt gefunden hatten der dunkel genug war konnten wir dann auch die Lichter am Horizont erkennen. Leider war der Mond allerdings ein bisschen zu hell und wir konnten das typische grün nicht erkennen, aber es war trotzdem beeindruckend zu sehen.


Alles im allem war es also ein ziemlich aufregendes Wochenende, mit vielen verschiedenen Eindrücken :-)

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